Modellwünsche für das Jahr 2024

Regelmäßig befasst sich die Minerva-Webseite mit einer Modell-Wunschliste für das kommende Jahr. Hier wird meine persönliche Liste für 2024 präsentiert. Tatsächlich haben sich im Verlauf der letzten Jahre einige Wünsche erfüllt, andere „Problemfälle“ bestehen allerdings weiterhin. Zum Teil wurden frühere Hersteller-Ankündigungen bislang immer noch nicht realisiert, oder es gab zwar vor vielen Jahren schon den einen oder anderen Bausatz. Inzwischen wäre aber ein Resincast-Modell aktueller Qualität längst überfällig. Und dann gibt es noch den einen oder anderen „Exoten“, dem sich ein Kleinserienhersteller vielleicht endlich einmal annehmen könnte.

(1) Modelle in 1:43, die bis Ende 2023 noch nie produziert wurden

Mercedes-Benz W25, Grand Prix Saison 1936 (z.B. GP Monaco 1936, Sieger Caracciola): Der W25 von 1936 ist der einzige Grand Prix Mercedes der Jahre 1934-1939, der noch nie als Modell produziert wurde.

Glöckler Porsche 1953, 1000 km Nürburgring, 4. Platz, Trenkel-Schlüter: Das Modell wurde für die Minerva-Sammlung auf Basis eines leider fehlerhaften Jolly-Modells gebaut (siehe Bericht), dieses „Eigengewächs“ ist aber bei weitem nicht perfekt. Außerdem steht das Original seit ein paar Jahren in der „Prototyp“-Sammlung in Hamburg und könnte dort vermessen werden.

Weitere Sportwagen aus der unmittelbaren Nachkriegszeit in West- und Ostdeutschland wurden bisher nur in wenigen Einzelfällen als Modelle produziert, z.B. der Volkswagen Eigenbau von Petermax Müller oder aktuell (2023) der VLK Volkswagen von Kurt Kuhnke, beide Modelle von Autocult. Es fehlen insbesondere die folgenden Autos und einige weitere, die hier nicht genannt werden:

Glöckler Volkswagen Nr. 1 (1950)  /  EMW R1/53 (1953)  /  Vorster AFM 1100 (1947)  /  HH47 (Hermann Holbein, 1947)  /  AFM „Intertyp“ 1,5 Liter (1948).

Porsche Carrera GTS (904), ZDF-Kamerawagen, 1000 km Nürburgring 1966 (Günzler – Frere) – das wäre doch mal eine schöne 904-Variante!

Es gibt also noch viele Ideen zur Entwicklung neuer Modelle.

(2) Modelle, die vor vielen Jahren (als Bausatz oder Kleinserien-Fertigmodell) produziert wurden und heute kaum noch lieferbar sind – hier besteht der Wunsch nach einem Resincast-Modell aktueller Qualität

Ferrari 212 Inter, Carrera Panamericana 1951, Sieger: Das Modell wurde von BBR-Styling als Fertigmodell produziert, es war damals sehr teuer und ist lange vergriffen. Seit Jahren ist kein aktuelles Modell im Handel.

Frazer-Nash Speed bzw. Le Mans Replica (1949/50): Es gibt Bausätze von SMTS und MA Scale, aber leider ist kein Resincast-Modell in Aussicht.

Porsche 550, Renndebut 1953: Die ersten Rennen 1953 bestritt der 550 noch mit dem 356-Motor, in Deutschland in der offenen Version, in Le Mans als Coupé. Von der offenen Variante des ersten Rennens (550-001, Eifelrennen 1953, Helm Glöckler) gab es noch nie ein wirklich exaktes Modell.

Alfa Romeo 8C 2900 A, Mille Miglia Sieger 1936/1937: Es gab teure Fertigmodelle von ABC Brianza oder FB Models, diese sind aber sehr teuer und kaum noch lieferbar. Aktuelle Resincast-Modelle dieses optisch äußerst attraktiven und erfolgreichen Alfa-Sportwagens sind leider nicht in Sicht.

URD BMW C83, Le Mans 1986 (Winther–Mercer–Jensen), 2. Platz C2 Kategorie – die Keimzelle der dänischen Sympathie für Le Mans. Jens Winther war der erste Däne, der in Le Mans startete (1983) und 1984 mit einem eigenen kleinen Privatteam und einem BMW M1 dort antrat (das Modell ist aktuell 2023 von Spark lieferbar, siehe Bericht). Die Bausätze des URD von Mini Racing oder Little Smashers sind schon lange nicht mehr lieferbar, ein aktuelles Resincast-Modell wäre sehr willkommen.

Veritas RS (1948/49): Das dominierende Auto in der westdeutschen Rennszene der frühen Nachkriegsjahre wurde einstmals von SD (Spielwaren Danhausen) als Metallbausatz „made by John Day“ produziert, aber das ist Lichtjahre her. Das aktuelle Matrix-Modell passt leider aus diversen Gründen nicht, also wird es Zeit für ein endlich gutes Resincast-Modell dieses Klassikers.

Aston Martin DBR1: Spark nimmt bekanntlich nach und nach verschiedene Aston Martin DBR1 in sein Programm auf, bislang ausschließlich Le Mans-Autos. Schön wäre natürlich auch mal eines der von Moss so brillant pilotierten Astons, z.B. die Siegerwagen vom Nürburgring oder von Goodwood 1958 und 1959. Und als Sahnehäubchen: Den Prototyp zum DBR1, den DBR1/250 von Le Mans 1956, den es bislang nur als Bausatz von Provence Moulage oder Jade gab (beide sind nur schwer aufzutreiben). Dieser erste DBR1 hatte noch einige vom späteren Auto abweichende Karosseriemerkmale.

Porsche RS 61 Le Mans 1961: Das Porsche-Programm von Spark (Vierzylinder-Epoche 1954-1960) wird hoffentlich weiter geführt. Als Nächstes erwarte ich den RS61 als Coupé oder in offener Version von Le Mans 1961, beide waren bisher nur als ältere Bausätze von Starter zu bekommen.

(3) Modelle, die von aktuellen Resincast-Herstellern angekündigt wurden, auf die wir aber immer noch warten

Zunächst zwei positive Nachrichten: Der Mercedes-Benz Typ „SS“, Le Mans 1931 (Platz 2) wurde ebenso wie der Talbot T26SS (alias T150) von 1938 endlich von Spark als Resincast-Modell angekündigt. Beide Modelle sollten nun bald lieferbar sein.

Bei weiteren Ankündigungen, die z.T. über 6 Jahre zurückliegen, warten wir immer noch auf die Realisierung:

Alfa Romeo 8C 2900B Spider Corsa, Mille Miglia-Sieger 1938 (Biondetti) – True Scale

Bentley Corniche, Le Mans 1950 – Spark

Maserati T61 Birdcage Le Mans, Le Mans 1960 – Spark

Ferrari 330 P4 und 412P, Le Mans 1967 – Look Smart

Und zuletzt noch ein Tipp für die Hersteller exotischer Modelle (Autocult?): Austin J40 Pedal Car, Settrington Cup, Goodwood Revival 2023. Das Auto wäre dann noch kleiner als die Brütsch Mopetta…

 

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