Die Le Mans-Einsätze der Sportwagen von Yves Courage reichen bis zum Jahr 1982 zurück. Bis 1984 wurden die Cougar C01 bzw. C02 von Ford Cosworth-V8-Saugmotoren angetrieben, 1985 folgte dann der Wechsel zu Porsche: Die Motor-/Getriebeeinheit des Typ 935 lieferte nun ausreichend Leistung und war auch zuverlässig genug um endlich Zielankünfte zu ermöglichen. Bis zum Ende des Gruppe C-Reglements blieb Courage bei Porsche-Motoren, die die stetig weiter entwickelten Cougar Coupés antrieben, vom C12 (1985) bis zum C28LM (1992). Größter Erfolg in diesen Jahren war 1987 der dritte Platz des C20 mit Courage, Raphanel und Regout als Piloten. Auch 1993/94 kamen Coupés zum Einsatz in Le Mans, wiederum mit Porsche-Motoren, nun allerdings nicht mehr als „Cougar“ sondern als „Courage“ (C30LM und C32LM). 1995 folgte dann der Wechsel zu offenen WSC- bzw. LMP1-Sportwagen.
Sucht man nach 1:43-Modellen aus der ersten Periode der Courage-Renneinsätze (1982 bis 1994), musste man 2014, als dieser Bericht entstand, meist auf ältere Bausätze zurückgreifen. Überwiegend waren dies Resine-Kits von DAM (älterer Name: TeamT), nur die Courage von 1987, 1993 und 1994 sind (auch) von Starter produziert worden, und der C20 von 1987 war als Bausatz von JPS erhältlich. Heute kann man versuchen, einige der alten DAM-Bausätze aus den 1980er Jahren mit etwas Glück im Internethandel zu finden. Eine Kurzbeschreibung des C01-Bausatzes kann hier aufgerufen werden.
In den letzten Jahren (nach 2020) hat sich Spark vorgenommen, nach und nach die Cougar-/Courage-Autos in Le Mans zu produzieren. Diese sind in der folgenden Übersicht noch nicht aufgeführt. Auf der Spark-Webseite kann der aktuelle Stand mit einem entsprechenden Suchbefehl ermittelt werden.
Übersicht: Cougar/Courage in Le Mans 1982-2000 – Modelle in 1:43 (Stand 2014)
Das Modell: Cougar Porsche C12, Le Mans 1985 (Resine Kit von DAM)
1985 riss der erste von einem Porsche-Motor angetriebene Cougar mit der Startnummer 13 in Le Mans keine Bäume aus: Yves Courage stellte seine Konstruktion höchstselbst mit einer Zeit von 3:38,2 auf den 18. Startplatz, und im Rennen hatte der Cougar fünf längere Reparaturstopps, die zusammen über vier Stunden dauerten. Am Ende kam für die Piloten Courage, deCadenet und Yvon so nur Platz 20 heraus.
Der DAM-Bausatz entspricht in seiner Ausführung etwa dem Resine-Kit des Cougar 01 und damit der Qualität der Marktführer der späten 1980er Jahre, Starter und Provence Moulage. Der Kit besteht also aus relativ wenigen Teilen, die Gussteile sind überwiegend aus Resine, und geätzte Kleinteile waren in der damaligen Zeit erst in geringem Umfang vorhanden (Scheibenwischer).
Eine Besonderheit des Cougar-Modells ist, dass die Räder, also Felgen und Reifen, vollständig aus einem einteiligen Resine-Guss bestehen, die Reifen müssen also in schwarz-matt farblich gestaltet werden. Für den optischen Eindruck des Modells ist dies kein Nachteil, es ist allerdings am Ende nicht rollfähig, was den einen oder anderen Modellbauer stören mag. Die Reifen haben – so ergab meine Foto-Recherche – keine Aufkleber des Fabrikats. Allerdings sind die Vorderräder gemessen an den vorderen Radausschnitten etwas zu klein, sie wurden mit Hilfe von Spachtelmasse vergrößert.
Die Decals waren bei dem hier beschriebenen Modell immer noch gut erhalten, sie sind aber relativ dünn, also mit Vorsicht zu behandeln. Die blauen und roten Segmente der Karosserie sind nicht im Decalbogen enthalten, dieser enthält nur die Trennlinien, d.h. die Flächen muss man selbst mit Farbe gestalten. Ich habe dazu Revell/Humbrol-Modellfarbe (Email-Farbe) verwendet, eine Dreifarben-Sprühlackierung war mir zu aufwändig und zu riskant. Die Trennlinien zwischen den Farben sind im Übrigen anhand kleiner Fugen im Karosseriegussteil erkennbar.
Die vorderen Scheinwerfereinheiten sind beim C12 simpel (je ein einfacher Scheinwerfer, ohne Plexi-Abdeckung), beim Rennstart waren die Scheinwerfer außerdem schwarz abgedeckt. Ich habe beim hier dargestellten Modell die Abdeckungen weggelassen, das entspricht aber streng genommen nicht der Version der Startaufstellung.
Der Scheibeneinsatz (Front- und Seitenscheiben) ist recht passgenau, kann allerdings nicht mit der Qualität aktueller Bausätze oder Resincast-Modelle Schritt halten. Es empfiehlt sich jedenfalls, die drei Scheiben separat einzusetzen und dann noch mit Klarlack zu behandeln. Ansonsten ist die Montage recht einfach, und am Ende steht ein attraktives Gruppe C-Renncoupé in der Vitrine.
Die Suche nach geeigneten Fotos des Original-Fahrzeugs ist unbedingt zu empfehlen, zumal das von DAM beigefügte Material recht dürftig ist (Zeichnungen mit Farbangaben in Französisch sowie ein kleines Foto des fertigen Modells).
Bei Fotos des Originals, z.B. im offiziellen Le Mans Jahrbuch 1985 des ACO von Moity und Teissedre, ist darauf zu achten, ob die Bilder bei der Technischen Abnahme, beim Training, zur Startaufstellung oder beim Rennen geschossen wurden.